Der Bereich Mathematik und Naturwissenschaften startet im April eine interdisziplinäre, offene Vortragsreihe unter dem Titel „Nobelpreisträger zu Gast an der TU Dresden“. Die Nobelpreisträger aus den Feldern Physiologie oder Medizin, Chemie und Physik werden über ihre Forschung berichten, mit der sie, laut Alfred Nobel, „der Menschheit großen Nutzen gebracht“ haben und für die sie mit einem der bedeutendsten Preise der Welt ausgezeichnet wurden.
Den Auftakt der Reihe macht am 13. April der norwegische Neurowissenschaftler Edvard Moser, der 2014 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für die Erforschung des menschlichen Orientierungssinns gewann. Moser ist Leiter des Instituts für Systemneurowissenschaften an der Universität Trondheim, wo er seit vielen Jahren mit seiner Ehefrau May-Britt Moser zusammen forscht. Ihre gemeinsame Arbeit gipfelte in der Entdeckung von sogenannten Gitterzellen, die im Zusammenspiel mit weiteren Zellen das „GPS-System“ in unserem Gehirn bilden.
Am 11. Mai hält der US-amerikanische Materialwissenschaftler Shuji Nakamura einen Vortrag mit dem Titel „Invention of blue LED and future solid state lighting“. Nakamura gewann 2014 den Nobelpreis für Physik für die Entwicklung der blauen Leuchtdioden (LEDs). Er schaffte damit die Voraussetzung für die langlebigen, energieeffizienten weißen LEDs, wie wir sie heute überall – vom Handy bis zum Großbildschirm – finden.
Stefan Hell, Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen und gleichzeitiger Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg, wird am 22. Juni über die von ihm herbeigeführte Revolution in der Lichtmikroskopie berichten. 2014 gewann er den Nobelpreis für Chemie für die „Entwicklung hochauflösender Fluoreszenz-Mikroskopie“, bei der Fluoreszenz-Farbstoffe genutzt werden, um biologische Strukturen im Nanobereich mithilfe von chemischen Prozessen sichtbar zu machen. Diese neue Methode sprengte die bis dahin bestehenden Grenzen der Lichtmikroskopie.
Ein weiterer Durchbruch in der Chemie gelang dem deutschen Physiker und Chemiker Gerhard Ertl bei der Erforschung von chemischen Prozessen auf festen Oberflächen. Er legte die Grundlage für das Verständnis von industriellen Katalysatoren und katalytischen Prozessen und wurde dafür 2007 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Am 6.Juli wird Ertl in seinem Vortrag „Katalyse an Oberflächen: Motor chemischer Umwandlungen“ über seine Grundlagenforschung, die heute breite Anwendung – von der Herstellung von Kunstdünger über effiziente Autokatalysatoren bis hin zur Klärung von Klimaphänomenen findet, berichten.
Alle vier Vorträge finden jeweils mittwochs um 19 Uhr im Hörsaalzentrum der TU Dresden statt und stehen jedem Interessierten offen. Eine kostenlose Anmeldung ist jedoch sinnvoll unter https://tu-dresden.de/mn/nobel.
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