Die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung eröffnete am 30. Oktober im Beisein vom sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich das »Center for Organic Materials and Electronic Devices Dresden« (COMEDD). Zentrale Aufgabe des Zentrums ist die Entwicklung kostengünstiger und produktionstauglicher Prozesse für Organische Halbleiterbauelemente, wie Organische Leuchtdioden, kurz OLEDs, und organische Solarzellen.
OLEDs gelten als Zukunftstechnologie für Displays und Beleuchtung. Sie brauchen keine Hintergrundbeleuchtung, bieten aus jedem Blickwinkel ein perfektes Bild, einen hervorragenden Kontrast, eine unübertroffene Farbsättigung, benötigen wenig Energie und lassen sich auf große Flächen in hauchdünnen Schichten auftragen. Damit sich aber OLEDs auf dem Massenmarkt behaupten können, müssen sie sich auch kostengünstig fertigen lassen. »Die Industrie für organische Beleuchtung wird nur entstehen, wenn wir in Europa nicht nur entwickeln und das Design vorgeben, sondern auch hier herstellen. Und nur modernste Anlagen erlauben uns, das benötigte Forschungs- und Entwicklungsniveau zu erreichen. Mit COMEDD bauen wir unsere führende Stellung als Organik-Cluster in Europa aus«, erläutert Prof. Karl Leo, Institutsleiter des Fraunhofer IPMS.
Ähnlich sieht das Thierry Van der Pyl, Direktor bei der Europäischen Kommission: »In der Vergangenheit mussten wir oft mit ansehen, dass Technologien, die in Europa ihren Ursprung hatten, im Ausland in die Volumenfertigung transferiert wurden - COMEDD soll dazu beitragen, dass sowohl das Entwicklungs- als auch das Fertigungs-Know-how in Europa verbleiben und Arbeitsplätze gesichert werden«.
Neben einer Besichtigungs-Tour durch den modernisierten Reinraum, der Präsentation aktueller Produkte im Organik-Showroom und einem Fachsymposium, unter anderem mit einem Festvortrag von Prof. Stephen Forrest von der Universität Michigan, war die Inbetriebnahme der Kernanlage des Zentrums mit Live-Übertragung aus dem Reinraum auf eine Großbildwand ein Höhepunkt der Feierlichkeiten. Ministerpräsident Tillich resümierte: »Vor sechs Wochen war ich bei der britischen Firma Plastic Logic fünf Kilometer von hier entfernt anlässlich der Einweihung einer neuen Fertigungsstätte für die Massenproduktion von plastic electronics. Der Start von COMEDD heute ist ein weiterer Beleg für die dynamische Entwicklung der Region Dresdens als führender Standort für die Forschung und Entwicklung von halbleitenden, organischen Materialien«.
Weitere Informationen: http://www.ipms.fraunhofer.de/de/news/press.shtml
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