Das unter Federführung der TU Dresden erarbeitete Konzept für das
Forschungszentrum „Regenerative Therapien“ wurde am 2. September 2005
von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgewählt und bestätigt.
Dresden setzte sich damit in der Endrunde gegen Mitbewerber aus Berlin
und Leipzig durch.
Der Sprecher des Forschungszentrums, Professor Michael Brand, sagte kurz
nach der Entscheidung der DFG: „Die Deutsche Forschungsgemeinschaft
würdigt mit der Genehmigung dieses Forschungszentrums bereits zum
zweiten Mal in diesem Jahr die herausragende Leistungsfähigkeit der
Dresdner Wissenschaftler auf dem Gebiet der Biomedizin, speziell der
Stammzellforschung. Im Mai 2005 genehmigte die DFG der TU Dresden den
bundesweit ersten Sonderforschungsbereich zur Stammzellforschung, der
nun auch wichtiger Baustein unseres Forschungszentrums sein wird.“
Das Forschungszentrum „Regenerative Therapien“ soll für den Zeitraum von
zwölf Jahren mit insgesamt 60 Millionen Euro gefördert werden. Den
Wissenschaftlern wird außerdem für ihre Arbeit ein Neubau in
unmittelbarer Nachbarschaft zum Biotechnologischen Zentrum der TUD zur
Verfügung gestellt.
Für die TUD ist das DFG-Forschungszentrum ein wichtiger Meilenstein auf
dem Weg, sich europaweit zu einem der führenden Zentren der Biologie,
Medizin und Biotechnologie zu entwickeln. Das Rektorat der TUD sieht
sich mit dieser Entscheidung der DFG in der konsequenten Hinwendung zur
Biotechnologie und zum Aufbau des Biotechnologischen Zentrums (Biotec)
bestätigt.
Das DFG-Forschungszentrum „Regenerative Therapien“ ordnet sich
inhaltlich ausgezeichnet in die von der TUD formulierten Schwerpunkte
ein, die sich auch in der Bewerbung für die Exzellenzinitiative
widerspiegeln werden. Gekennzeichnet ist das Dresdner Forschungszentrum
durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Medizinern,
Biologen, Materialwissenschaftlern, Ingenieuren und Informatikern.
Dementsprechend ist der Erfolg dieses Antrags auch ein Ergebnis der
hervorragenden Zusammenarbeit innerhalb der Biopolis-Dresden, d.h. nicht
nur der beteiligten Fakultäten der TU Dresden (Naturwissenschaften,
Medizin, Ingenieurwissenschaften), sondern auch mit außeruniversitären
Forschungseinrichtungen wie dem Max-Planck-Institut für Molekulare
Zellbiologie und Genetik und dem Leibniz-Institut für
Polymerforschung/Max Bergmann Zentrum für Biomaterialien.
Im Rahmen des Forschungszentrums werden mehrere neue Professuren sowie
Nachwuchsforschergruppen geschaffen.
Das Thema „Regenerative Therapien“ markiert in der Biomedizin einen
Paradigmenwechsel von der Beschäftigung mit dem Ersatz krankhaften
Gewebes und dem Einsatz unveränderlicher Implantate hin zur Förderung
von Selbstheilungsmechanismen im Körper.
Die Dresdner Forscher wollen in ihrer Grundlagenforschung der Frage
nachgehen, ob und wie sich Gewebe und Organe regenerieren, wie diese
Regenerationsvorgänge kontrolliert und für verschiedenste Therapien
nutzbar gemacht werden können. Dabei sollen Erkenntnisse der
Grundlagenforschung, die an genetischen Modellorganismen wie Maus,
Zebrafisch oder Axolotl gewonnen werden, in Verbindung mit bereits
klinisch erprobten Erkenntnissen aus der Stammzelltherapie gebracht werden.
Die Forscher wollen die zellulären Grundlagen für die Heilung von
Diabetes, von Erkrankungen des Nervensystems wie Morbus Parkinson, sowie
für den Ersatz von Blutstammzellen, Knochen- und Knorpelgewebe,
Herzgewebe sowie weiterer Gewebe und Organe erarbeiten und erproben.
DFG-Forschungszentren sind das größte Förderinstrument der DFG und
sollen die Bündelung wissenschaftlicher Kompetenz auf besonders
innovativen Forschungsgebieten ermöglichen, sowie in den Hochschulen
zeitlich befristete Forschungsschwerpunkte mit internationaler
Sichtbarkeit bilden. Insgesamt gibt es deutschlandweit jetzt sechs
derartige Forschungszentren in allen Disziplinen.
Auf Grund der zahlreichen Medienanfragen bereits im Vorfeld der
Entscheidung der DFG findet am Montag, 5. September 2005, 12:00 Uhr, im
Biotec der TUD, Tatzberg 47-51, im Konferenzraum, 5. Etage ein
Pressegespräch statt. Die Professoren Michael Brand, Gerhard Ehninger
und Wieland Huttner werden die Inhalte und Ziele des
DFG-Forschungszentrums „Regenerative Therapien“ erläutern. Seitens des
Rektorates der TUD stehen Professor Hans-Georg Marquardt und Dr. Undine
Krätzig als Gesprächspartner zur Verfügung.
Informationen für Journalisten:
Prof. Michael Brand, Sprecher des Forschungszentrums Biotechnologisches Zentrum der TUD, Tel. 0351 2102514 www.crt-dresden.de
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