Die IHK und die Handwerkskammer Dresden haben 1.485 Unternehmen im Kammerbezirk, davon 329 aus der Stadt Dresden, zur Zufriedenheit mit ihren Standortbedingungen befragt. Die Unternehmen konnten mehr als 30 Faktoren, von der Verkehrsinfrastruktur, über kommunale Steuern und Abgaben, bis zu Sicherheit, Breitbandanbindung und Kinderbetreuungsangeboten nach Bedeutung und Zufriedenheit bewerten. Ziel der Befragung war es, die neu gewählten Vertreter der Kommunalpolitik sowie die Verwaltungen zu veranlassen, einerseits bestehende Defizite auf die Agenda ihrer künftigen Wirtschaftspolitik zu setzen, und anderseits mit den Vorzügen ihrer Kommune verstärkt Standortwerbung zu betreiben. Die Unternehmen im Kammerbezirk Dresden attestieren ihrer Region ein hohes Maß an Standortattraktivität und Lebensqualität. Die einzelnen Kommunen punkten dabei sowohl bei den unmittelbar unternehmensrelevanten als auch bei den "weichen" Faktoren. Flächendeckend kritisch werden hingegen die Realsteuerhebesätze gesehen, eine Einschätzung, die auch ein deutschlandweiter Vergleich bestätigt. Für eine wirtschaftsfreundliche Standortpolitik, die Ansiedlungen, Investitionen, die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie Standorttreue fördert, sind die Kommunen gefragt, finanzielle Handlungs- und Gestaltungsspielräume zu schaffen. Das schließt den Verzicht auf die Einführung zusätzlicher, meist fragwürdiger kommunaler Steuern und Abgaben ein. Um weiteren Kostensteigerungen bei den Versorgungsmedien entgegenzuwirken, sollten zudem verstärkt kommunale oder privatwirtschaftliche Eigenlösungen gefunden werden. Die Umfrage unterstreicht zudem die hohe Bedeutung der Verfügbarkeit von Facharbeitern, Meistern und Azubis einschließlich deren Ausbildungsreife. Das Heft des Handelns liegt hier nur bedingt in kommunaler Hand - vielmehr ist die Bildungspolitik des Freistaates stärker als bislang gefragt. Ebenso wichtig ist den Unternehmen das Thema (Grenz)Kriminalität. Eine stärker koordinierte Zusammenarbeit in der Kriminalitätsbekämpfung und -prävention zwischen Bundespolizei, Polizei, Zoll und Justiz auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene kann hier sicherlich einen maßgeblichen Beitrag leisten. www.dresden.ihk.de Kommunale Standortbefragung - Details und Grafiken (pdf-Datei, 575 KB)
|